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Bodenseekreis irritiert über Alleingang der Stadt Friedrichshafen zur Zukunft des MCB

Mit großer Verwunderung nimmt der Bodenseekreis das Vorgehen der Stadt Friedrichshafen zur Kenntnis: Diese plant einseitig und ohne vorherige Abstimmung mit der Kreisverwaltung, im Gemeinderat über eine Übertragung der Trägerschaft der Klinikum Friedrichshafen GmbH sowie weiterer Gesellschaften des Medizin Campus Bodensee (MCB) zum 1. Januar 2026 an den Landkreis zu beraten und zu entscheiden.

„Wir haben uns gemeinsam mit der Stadt und dem Landkreis Ravensburg auf den Weg gemacht, um eine tragfähige Lösung für die Zukunft der Krankenhausversorgung in der Region zu entwickeln. Mit dem Ziel, die Gesundheitsversorgung für die Bürgerinnen und Bürger langfristig sicherzustellen. Diesen Weg hat die Stadt nun zu einem Zeitpunkt verlassen, an dem eine vertrauensvolle Abstimmung wichtiger denn je gewesen wäre. Denn zentrale und grundlegende Fragen sind noch offen“, so Landrat Luca Wilhelm Prayon.

So fehlen grundlegende Festlegungen zur Gesellschaftsstruktur, zu Eigentumsverhältnissen, zu geplanten Neubauten sowie zum medizinischen Gesamtkonzept. Ebenso stehen Gespräche mit dem Land Baden-Württemberg und dem Regierungspräsidium Tübingen aus. „Erst wenn diese Punkte geklärt sind, kann der Kreistag eine fundierte und verantwortungsvolle Entscheidung treffen“, so Prayon weiter.

In den Gesprächen wurde seitens des Landkreises zuletzt am 24. Juni 2025 ausdrücklich klargestellt, dass eine Übernahme der Trägerschaft zum 1. Januar 2026 nicht möglich ist. Ein derart kurzer Zeitrahmen lässt keine verantwortungsvolle Prüfung, Planung und Beschlussfassung zu, insbesondere nicht bei einer so komplexen und weitreichenden Entscheidung.

Besonders kritisch sieht der Landrat die Auswirkungen auf die Mitarbeitenden des Klinikums: „Sehr ärgerlich finde ich diesen Alleingang, da es eine klare Verständigung darüber gab, dass dieses Verfahren intern im Sinne aller Beteiligten vorbereitet wird, bevor es in die Öffentlichkeit geht. Der nun öffentlich aufgebaute Druck durch die Stadt schadet nicht nur dem MCB und dem gesamten Prozess, sondern sorgt auch bei Mitarbeitenden sowie den Bürgerinnen und Bürgern für Verunsicherung.“

Aus Sicht der Kreisverwaltung gibt es zudem per se keinen rechtlichen Automatismus, der den Landkreis unmittelbar verpflichtet, die Trägerschaft eines Krankenhauses zu übernehmen, wenn sich eine Stadt zurückzieht.

Abschließend betont der Landrat daher: „Wir sind offen für eine tragfähige Lösung im Sinne der Versorgungssicherheit in der Region. Allerdings nicht unter dem Druck einseitiger öffentlicher Vorstöße, sondern im Rahmen eines gemeinsam verantworteten Prozesses.“

Quelle: Bodenseekreis: Aktuelle Meldungen

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